BNN 28.04.1998
Wesentlich mehr Zuhörer als Plätze vorhanden waren, gab es bei dem
Konzert des Hard(T)chores in den Räumlichkeiten des Durmersheimer
Autohauses Völlinger. Rosemarie Binger gab als Leiterin des
Veranstalters, der Volkshochschule des Landkreises einen kurzen
Rückblick auf Entstehen und Wirken dieses zehnköpfigen Chores.
Mit dem Motto "kreuz und quer" wollten Stefan F. Fischer als Leiter und
seine Sänger darauf hinweisen, daß man damit einen Einblick in das
breitgespannte Repertoire des Chores geben wollte. "Homophon" und
"polyphon", "Beatles" und "16. Jahrhundert", "Geistliches" und
"Liebeslied" waren einige der Stichworte, die das belegen.
Noch ein Grundkonzept hatte der Chor versprochen und stellte es gleich
eindrucksvoll unter Beweis: "Süchtig nach dem reinen Klang." Dafür
stand vorneweg der Verzicht auf Mikrofon und Verstärker und ebenso
naturgemäß das Klingenlassen der Töne ohne große Lautstärke.
Überwiegend im ausnahmslos auswendig gesungenen Programm waren die
englischsprachigen Titel. Das begann mit den Barber-Shop-Songs.
Zunächst dem "At the Garden Gate", mit dem Verlangen "Give me five
Minutes more", Text von Sammy Cahn, vertont von Jule Styne und
arrangiert von Dick Svahoc. Es folgte "When my Sugar walks down the
Street" von Gene Augustin/Jimmy McHugh/Irving Mills. Bill Withers
"Ain`t no Sunshine when she´s gone war eine weitere Liebeserklärung.
Martin Vögele war der Solist bei "Blue Velvet" im Fischerschen
Arrangement. Dann folgte ein Sprung ins 16. Jahrhundert. Zu hören war
von Melchior Vulpius nach einem Luthergedicht "Die beste Zeit im Jahr
ist mein" sowie von Thomas Morley "Now is the Month of Maying" und
"Wheep, o mine Eyes" von John Bennet. "Belle, qui tiens ma vie" von
Toinot Arbeau wurde gesummt mit gesprochener deutscher Übersetzung und
mit dem gesungenen französischen Text vorgetragen. Nachdem Erinnerungen
an die große Zeit der Beatles mit "If I Fell" und "You are going to
loose that Girl" geboten wurden, stellte Stefan Fischer seine Sänger
vor: Albert Walter, Martin Vögele, Tobias Fritz, Joachim Becker, Thomas
Schlund, Norbert Tritsch, Manfred Lindemann, Michael Kary, Bernd
Bertsch und Heiko Dreixler. Er gab dazu den Hinweis, daß die jungen
Männer nicht nur "ihre" Stimme singen könnten, sondern durchaus
"wechselfähig" seien, ebenso wie sie mit Gestik und Bewegung Inhalt und
musikalische Form bei ihren Vorträgen eindrucksvoll begleiteten. Die
Notwendigkeit der beiden Zugaben war ein Beweis dafür, wie sehr das
Publikum das konzentrierte, disziplinierte und einfühlsame Singen zu
schätzen wußte.